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  • AutorenbildFreddy Czaja

Bildsprache in der Fotografie: Ein umfassender Leitfaden

Aktualisiert: 29. Juli

Die Bildsprache ist ein zentrales Element der Corporate Identity. Schon das Verwenden einer einheitlichen Farbtemperatur ist ein großer Schritt in Richtung einer eigenen Bildsprache und professioneller Corporate Fotografie. Dieser Artikel zeigt, was es alles innerhalb der Bildsprache zu beachten gibt, welche Elemente sie beeinflussen und wie sich Unternehmen dadurch von der Konkurrenz unterscheiden können.


Inhaltsverzeichnis

  1. Was bewirken Bilder beim Betrachter?

  2. Ziele der Bildsprache

  3. Bildsprache entwickeln

  4. Elemente der Bildsprache

    1. Farbtemperatur

    2. Farben

    3. Fokus/Storytelling (Bildaussage)

    4. Perspektive und Brennweite

    5. Tonalität

    6. Schärfe und Unschärfe

    7. Klarheit & Ordnung

    8. Helligkeit & Kontrast

    9. Bildelemente

    10. Bildstil

  5. Praktische Tipps und Beispiele


Was bewirken Bilder beim Betrachter?

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, heißt es. Bilder werden viel schneller wahrgenommen, verarbeitet und gespeichert als Texte. Die sogenannte Bilddominanz lässt uns zuerst das Bild anschauen und dann den Text. Bilder wecken Emotionen vom ersten Augenblick an. Dieser erste Eindruck ist besonders wichtig, um zu profilieren – bleibt er doch im Gedächtnis eingebrannt. Auch sind Bilder überzeugender als Text – was in der Werbewirtschaft gnadenlos ausgenutzt wird – denn Menschen entscheiden emotional!



Ziele der Bildsprache

Die Bildsprache in der Corporate Fotografie soll das einheitliche Auftreten eines Unternehmens gewährleisten und ist Teil der Unternehmenskommunikation. Ziel ist es, die interne und externe Kommunikation positiv zu beeinflussen. Dies geschieht hauptsächlich auf emotionaler Ebene. Produktfotografie ist hierbei teilweise ausgenommen, da sie Kunden zusätzlich durch Fakten bei ihrer Kaufentscheidung beeinflusst. Die Aufnahmequalität ist entscheidend, denn sie wird gleichgesetzt mit der Qualität des Produkts. Die Corporate Fotografie ist Teil des Brandings und unterstützt im Marketing die Kundenbindung und -akquise.


Bildsprache entwickeln

Die Bildsprache eines Unternehmens muss nicht jedes Detail erfüllen, um professionell zu wirken. Wichtige zentrale Elemente einer Fotografie sind Farbtemperatur, Farben, Bildformat, Dynamik und Lichtsetzung. Glaubwürdigkeit ist ein zentrales Element der Bildsprache, weshalb auf Stockfotos weitestgehend verzichtet werden sollte. Ein Corporate Fotografie Handbuch kann klare Grenzen setzen, um die Bildsprache einheitlich zu halten.


Elemente der Bildsprache


1. Farbtemperatur

Die Farbtemperatur ist ein zentrales Mittel der Bildsprache. Es gibt drei Möglichkeiten: warme Farbtemperatur (gelb-rötlich), normale Farbtemperatur (korrekter Weißabgleich) und kühle Farbtemperatur (bläulich). Die Farbtemperatur wird in Kelvin gemessen und beginnt bei einer Kerze mit 1.500 Kelvin, Halogenlampe 3.000 Kelvin, Morgen-/Abendsonne 5.000 Kelvin, Mittagssonne 5.200 Kelvin, bedeckter Himmel 6.400 Kelvin und blauer Himmel 10.000 Kelvin. Fotos können anschließend in der Photoshop RAW-Verarbeitung der entsprechenden Farbtemperatur zugewiesen werden.





2. Farben

Farben oder Schwarz-Weiß ist eine elementare Frage. Auch kann bei der Bildsprache darauf geachtet werden, dass ein oder zwei Farben Priorität haben und andere Farben weggelassen werden. Firmenfarben können in den Fotografien integriert sein, um die Aufnahmen stärker zu branden. Möglich ist auch, dass die dominierende “Farbe” weiß ist, um Fotografien einen hellen Charakter zu geben.


3. Fokus/Storytelling (Bildaussage)

Im Corporate Fotografie Handbuch sollte festgelegt werden, dass die Bilder deutlich und verständlich sein sollen und zum jeweiligen Content passen müssen. Sie sollten spannend sein und Betrachter unmittelbar am Geschehen teilhaben lassen.


4. Perspektive und Brennweite

Es gibt drei Perspektiven: Froschperspektive, Normalperspektive und Vogelperspektive. Die Perspektive ist die Höhe der Kamera relativ zum Motiv. Sie kann eine Bildaussage komplett verändern und ist damit eines der stärksten Mittel der Fotografie. Die Brennweite kann einer Szene Tiefe geben oder sie abflachen. Ein Teleobjektiv verringert den Raumeindruck, während ein Weitwinkel das Gefühl vermittelt, sich mitten im Geschehen zu befinden.



5. Tonalität

Die Tonalität einer Fotografie ist die Art und Weise, wie sie auf einen Betrachter wirkt – die Atmosphäre, der Sound der Bildwirkung. Tonalitäten können Bewegung, Tempo, Dynamik, Sachlichkeit, Vertrauen, Sicherheit, Helligkeit, Natürlichkeit und vor allem Authentizität sein. Industriefotos können dynamisch wirken, wenn Bewegungen gezeigt werden, oder umgekehrt, wenn die Bewegung von laufenden Maschinen im Bild eingefroren wird.



6. Schärfe und Unschärfe

Die Schärfentiefe ist eines der wichtigsten gestalterischen Mittel der Fotografie. Motive können betont oder im Ensemble aller Bildinhalte verschwinden. Manche Fotografiearten wie Architekturfotografie und Interieurfotografie sind an eine bestimmte Schärfentiefe gebunden. Blende, Brennweite, Sensorgröße und die Entfernung zum Motiv beeinflussen die Schärfentiefe.



7. Klarheit & Ordnung

Werden auf Bildern nur wenige Elemente gezeigt, dann wirkt ein Bild klarer. Die Bildsprache einiger Unternehmen fordert genau das – und hilft ihnen, wiedererkannt zu werden. Die Ordnung im Bild hat zwei Bedeutungen: Aufgeräumtheit im Bild, was sich direkt auf das Unternehmen übertragen lässt (Qualität und Genauigkeit), und der Versuch, Motive in eine Art Ordnung und Gleichmäßigkeit zu bringen.


8. Helligkeit & Kontrast

Bilder können High-key, Low-key oder normal aufgenommen und bearbeitet werden. High-key-Fotografie: helle Farbtöne, weiches Licht und geringe Kontraste. Low-key-Fotografie: dunkle Farbtöne und Tonwerte. In der Business-Fotografie kommt die Low-key-Fotografie eher selten vor, aber die High-key-Fotografie ist sehr beliebt und kann sich innerhalb der Bildsprache eines Unternehmens sehr gut widerspiegeln.



9. Bildelemente

Sich in allen Fotografien wiederholende Bildelemente sind ein Mittel innerhalb der Bildsprache. Eine Regel könnte sein, dass auf allen Fotografien eine Person zu sehen sein muss, um die Nähe zu den Kunden auszudrücken. Oder es müssen emotionale Bildinhalte zu sehen sein. Auch können Regeln festgehalten werden, wie sich Personen kleiden müssen, damit die Außendarstellung den Ansprüchen des Unternehmens gerecht wird.


10. Bildstil

Der Bildstil vereint alle Elemente der Bildsprache! Perspektive, Lichtwirkung, Farbraum, Schärfentiefe, Kontrast und Tonalität bestimmen den Bildstil und machen Fotografen unverwechselbar. Werden zum Beispiel alle Bilder aus der Froschperspektive aufgenommen, ist das ein bestimmter Stil. In Kombination mit anderen Elementen wird dieser Stil weiter herausgearbeitet.





Praktische Tipps und Beispiele


  1. Verwenden Sie Beispiele: Zeigen Sie vor und nach der Implementierung einer konsistenten Bildsprache Beispiele von Unternehmen. Dies kann potenzielle Kunden inspirieren und überzeugen.

  2. Technische Anleitungen: Fügen Sie spezifische Kameraeinstellungen und Software-Tipps hinzu, um die beschriebenen Effekte zu erzielen.

  3. Fallstudien: Verwenden Sie Fallstudien von Unternehmen, die erfolgreich eine Bildsprache implementiert haben. Dies bietet greifbare Beispiele für den Nutzen und die Auswirkungen einer gut definierten Bildsprache.

  4. Visuelle Hilfsmittel: Ergänzen Sie den Artikel mit Diagrammen und visuellen Hilfsmitteln, um die Konzepte zu veranschaulichen.


Zusammenfassung

Die Bildsprache eines Unternehmens muss nicht alle hier genannten Bereiche enthalten. Wird sich aber für einen bestimmten Stil entschieden, sollte eine klare Linie beibehalten werden. Die Bildsprache eines Unternehmens sollte in einem Styleguide oder Corporate Fotografie Handbuch festgehalten werden. Eine definierte Bildsprache lohnt sich auch für kleinere und mittelständische Unternehmen, um sich von der Konkurrenz zu unterscheiden und die eigene Marke zu stärken.

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