Blendenstufen Blendenreihe
Fotografie Tipps

Blendenstufen

Mittels Blendenstufen (auch Blendenreihe, Blendenzahl genannt) kann eingestellt werden, wie viel Licht auf den Bildsensor einer Kamera fällt. Die Blendenstufen sind eine wichtige Einheit für Fotografen, um im Zusammenspiel mit der Belichtungszeit und der ISO-Einstellung die korrekte Belichtung eines Fotos zu erreichen. In der Regel wird sich an ganze Blendenstufen orientiert (Blende f/2, f/2,8, f/4 usw). Am Objektiv und der Kamera können aber auch halbe oder drittel Blendenstufen eingestellt werden, damit die Belichtung und die Tiefenschärfe exakter ausfallen.

Inhaltsverzeichnis

  • Ganze Blendenstufen
  • Halbe Blendenstufen
  • Drittel Blendenstufen
  • Wie werden Blendenstufen berechnet?
  • Was passiert beim verstellen der Blendenstufen?

Ganze Blendenstufe

f/1 – f/1,4 – f/2 – f/2,8 – f/4 – f/5,6 – f/8 – f/11 – f/16 – f/22 – f/32 (gerundet)

Halbe Blendenstufen

f/1 – f/1,2 – f/1,4 – f/1,7 – f/2 – f/2,4 – f/2,8 – f/3,4 – f/4 – f/4,8 – f/5,6 – f/6,7 – f/8 – f/9,5 – f/11 – f/13 – f/16 – f/19 – f/22 – f/26 – f/32 (gerundet)

Drittel Blendenstufen

f/1 – f/1,1 – f/1,2 – f/1,4 – f/1,6 – f/1,8 – f/2 – f/2,2 – f/2,5 – f/2,8 – f/3,2 – f/3,5 – f/4 – f/4,5 – f/5,0 – f/5,6 – f/6,3 – f/7,1 – f/8 – f/9 – f/10 – f/11 – f/13 – f/14 – f/16 – f/18 – f/20 – f/22 – f/25 – f/29 – f/32 (gerundet)

Wie werden Blendenstufen berechnet?

Eine Blendenstufe ist ein relativer Wert. Mit Ändern der Brennweite und gleichbleibender Blendenstufe (z.B f/4), ändert sich hierbei nicht die Blendenstufe, sondern der Durchmessers der Blendenöffnung. Das ist sehr wichtig, damit immer dieselbe Menge an Licht auf den Bildsensor fällt, egal ob in der Fotografie ein Objektiv von Nikon, Canon oder anderen Objektivherstellern genutzt wird. Blendenstufen machen somit alle Objektive vergleichbar & geben der Blende eine gemeinsame Einheit.

Blende 4
Blende: f/4
Abblenden Blende 8
Blende: f/8

Warum ändert sich der Durchmesser der Blendenöffnung?

Regel: Umso länger die Brennweite, desto weniger Licht fällt auf den Bildsensor. Wichtig ist hierbei der Bildwinkel, der sich mit Zunahme der Brennweite verkleinert. Beispiel: Eine Brennweite von 24mm hat einen Bildwinkel von 73,7°. Eine Brennweite von 70 mm hat einen Bildwinkel von 28,8°. Daraus folgt, dass bei einem kleineren Bildwinkel, weniger Licht zur Verfügung steht, um den Bildsensor bzw. Film zu belichten.

Zusammenfassung: Da bei längerer Brennweite weniger Licht auf den Bildsensor fällt, als bei kurzen Brennweiten, muss sich der Durchmesser der Blendenöffnung, bei gleicher Blendenstufe ändern, um das auszugleichen.

Berechnung

Um die Blendenstufen zu berechnen, wird die Brennweite f durch den Durchmesser der Eintrittspupille (des Objektivs) dividiert, also dem Durchmesser der aktuellen Blendenöffnung.  

  • Beispiel 1: Brennweite 80 mm : Eintrittspupille 20 mm = 4 (Blende f/4)
  • Beispiel 2 (umgekehrt berechnet): Brennweite 80 mm : Blende 4 = 20 (Durchmesser Eintrittspupille 20 mm)
  • Beispiel 3: Brennweite 200 mm : Eintrittspupille 40 mm = 5 (Blende f/5)
  • Beispiel 4 (umgekehrt berechnet): Brennweite 200 mm : Blende 5 = 40 (Durchmesser Eintrittspupille 40 mm)

Hieraus erklärt es sich auch, dass Teleobjektive mit sehr langen Brennweiten, so große Durchmesser (im Bereich der Blende) haben können. 

So können Sie es selbst testen

Nehmen Sie sich dazu ihre Spiegelreflexkamera und ein Zoomobjektiv (z.B. 24-70 mm). Dann stellen Sie z.B. Blende 8 ein, sowie die Brennweite von 24 mm und klappen den Spiegel hoch, indem Sie die Einstellung “Mirror up” (Mup) wählen. Nun drücken Sie den Auslöser und schauen sich vorn am Objektiv die Blendenöffnung an. Danach machen Sie das gleiche mit der Brennweite von 70 mm. Sie werden nun sehen, dass die Blendenöffnung bei 70 mm erheblich größer ist, als bei 24 mm Brennweite, obwohl die gleiche Blendenstufe eingestellt ist (Blende 8). 

blendenstufen

Was passiert beim Verstellen der Blendenstufen?

Regel: Je kleiner die Blendenzahl, desto größer die Blendenöffnung. Vergrößert man die Blendenöffnung, um eine ganze Blendenstufe von (z.B. f/2,8 auf f/2), verdoppelt sich die Menge an Licht, die durch die Blende eintreten kann und auf den Bildsensor trifft. Verkleinert man die Blendenöffnung, um eine ganze Blendenstufe (z.B. f/8 auf f/11), dann halbiert sich die Menge an Licht, die auf den Bildsensor trifft. Das Ganze gilt für alle ganzen Blendenstufen, egal ob Blende f/1,4 oder f/22.