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Blende – alles wissenswerte & Tipps

Die Blende im Objektiv ist eine mechanische Vorrichtung, welche die Größe der Objektivöffnung bestimmt und dadurch regelt, wie viel Licht auf den Kamerasensor fällt. In der Regel kommen in der Fotografie Blendenlamellen zu Einsatz.

Inhaltsverzeichnis

  • Welche Aufgaben hat die Blende
  • Blende – Vorgang beim Fotografieren
  • Blendenstufen
  • Blenden Bezeichnungen
  • Tiefenschärfe – die Blende richtig einstellen
  • Die Belichtung mit der Blende einstellen
  • Vollformat & APS-C Kameras – Einstellungen & Modus
  • Festbrennweiten & Zoomobjektive – Vorteile & Nachteile

Welche Aufgaben hat die Blende?

1. Steuern der Lichtmenge die auf den Bildsensor fällt

Mit der Blende kann man steuern, wie viel Licht auf den Kamerasensor fällt. Das ist wichtig, um das Bild richtig zu belichten und keine unterbelichteten (dunklen) oder überbelichtete (hellen) Aufnahmen zu erhalten. Öffnet man die Blende (die Objektivöffnung), dann fällt mehr Licht auf den Sensor (kleine Blendenzahl z.B. f/1,8). Schließt man die Blende, dann fällt weniger Licht auf die Blende (große Blendenzahl z.B. f/5,6). Die Belichtung steuert man außerdem mit der Belichtungszeit & der ISO. Das erklären wir weiter unten ausführlich.

2. Steuern der Tiefenschärfe (Schärfebereich im Bild)

Die Blende regelt die Tiefenschärfe, also den Schärfebereich im Bild. Möchte man nur das fokussierte Motiv auf dem späteren Bild scharf haben und Vordergrund/Hintergrund unscharf, dann wählt man eine große Blendenöffnung (kleine Blendenzahl z.B. Blende f/1,8). Möchte man das gesamte Bild scharf haben, dann wählt man eine kleine Blendenöffnung (große Blendenzahl z.B. Blende f/8). Eine ausführliche Erklärung folgt weiter unten. 

Blende 4
Blende: f/4
Abblenden Blende 8
Blende: f/8

Blende – Vorgang beim Fotografieren

Beim Blick durch das Kameraobjektiv ist das Objektiv und die Blende komplett geöffnet. Im Moment in dem der Auslöser gedrückt wird, schließt sich die Blende auf den vorher eingestellten Wert (z.B. f/5,6) und “das Foto wird belichtet” (Arbeitsblende) – der Sensor nimmt die Informationen auf. Ist das Aufnahme gemacht worden, nimmt die Blende wieder die Ausgangsposition ein und ist wieder komplett offen (Offenblende). 

Grundsätzlich

Eine große Blendenöffnung (kleiner Blendenwert z.B. f/1,8), lässt viel Licht auf den Sensor. Bei einer kleinen Blendenöffnung (großen Blendenwert z.B. f/11), fällt wenig Licht auf den Sensor.

Ganze Blendenstufen (Blendenreihen)

Hier finden Sie eine Übersicht der ganzen Blendenstufen, welche Sie in der Regel an der Kamera einstellen können. An den meisten Kompaktkameras, Digitalen Spiegelreflexkameras (DSLR), Sucherkameras usw. lassen sich aber auch halbe oder drittel Blendenstufen einstellen. Die Verdoppelung um eine ganze Blendenstufe, lässt doppelt soviel Licht auf den Kamerasensor (bei Halbierung die Hälfte an Licht).  

Ganze Blendenstufen

f/1 – f/1,4 – f/2 – f/2,8 – f/4 – f/5,6 – f/8 – f/11 – f/16 – f/22

Blendenstufen Blendenreihe
Blendenreihe (Adobe Stock / SLDigi)

Blenden Bezeichnungen 

Für die Blendenstufen gibt es in der Regel zwei verschiedene Schreibweisen (Die Blendengrößen sind frei gewählt). Eine Schreibweise ist 1:2,8 (Blende 2,8), diese Bezeichnung steht meist auf den Objektiven (siehe Bild). Die zweite Schreibweise sieht so aus: f/5,6 (Blende 5,6). 

  • 1:2,8 (oft an Kameras)
  • f/2,8 (f steht hierbei für Brennweite und die Zahl für das Öffnungsverhältnis “Blende”)

Tiefenschärfe – die Blende richtig einstellen

Die Frage vor jeder Aufnahme ist: Was will ich für ein Foto haben? Komplett scharf oder mit einer geringen Tiefenschärfe – also Vorder- und Hintergrund zum Motiv unscharf? Davon ausgehend, wird zuerst die Blende bestimmt, und dann in der Regel die Belichtungszeit und die ISO. Die Blende ist also einer der wichtigsten Punkte, um eine bestimmte Tiefenschärfe zu erreichen. Ansonsten bestimmt noch der Abstand zum Motiv, die Brennweite und die Sensorgröße der Kamera die Tiefenschärfe.   

Faktoren welche die Tiefenschärfe beeinflussen

  • Blende
  • Brennweite
  • Entfernung zum Motiv
  • Sensorgröße

Was ist die Tiefenschärfe?

Die Tiefenschärfe (oder auch Schärfentiefe genannt) ist der Ebenenbereich, der später auf dem Foto scharf zu sehen ist. Alles andere wird vom fokussierten Motiv ausgehend (davor und dahinter), immer weiter unscharf dargestellt. Sie können sich das so vorstellen, dass fünf Personen leicht versetzt hintereinander stehen, mit einem Abstand von jeweils 2 Metern. Sie stellen die Blende z.B. auf f/2.8 ein und stehen zur mittleren Person in einem Abstand von 5 Metern entfernt. Wenn sie nun das Foto machen, wird nur die mittlere Person ganz scharf dargestellt. Die Person welche am nächsten zur Kamera steht, wird am wenigsten scharf dargestellt, die zweite Person immer noch unscharf, die fokussierte mittlere Person scharf, die vierte Person wieder unscharf und die fünfte noch unschärfer.  

Zusammengefasst: Nur die Ebene (Linie) auf der die mittlere Person steht, ist die fokussierte Schärfeebene und der später scharf abgebildete Bereich. 

Sie möchten mehr über die Tiefenschärfe wissen und was sie alles beeinflusst, dann lesen Sie doch unseren Artikel zur Tiefenschärfe in der Fotografie, oder Sie gehen einfach zum nächsten Absatz weiter. 

Wie beeinflusst die Blende die Tiefenschärfe?

Die Blende hat den größten Einfluss bei der Steuerung der Tiefenschärfe. Grundsätzlich: Eine große Blendenöffnung (z.B. f/1,8), lässt den Schärfebereich sehr klein werden, also nur das fokussierte Motiv wird später scharf dargestellt (Portraitfotografie). Eine kleine Blendenöffnung (z.B. f/11) lässt den Schärfebereich sehr groß werden (alles wird scharf dargestellt). Angewandt wird das zum Beispiel in der Architekturfotografie, um alles deutlich und scharf zu zeigen.  

Beispiel Portrait

Möchten Sie ein Motiv hervorheben, dann benötigen Sie eine geringe Tiefenschärfe. Hier wählen Sie dann eine eine große Blendenöffnung (kleine Blendenzahl z.B. f/1,8 oder f/2,8) aus, um den Schärfebereich im Bild sehr klein zu halten (Gesicht  & Körper der Person). Auch hier spielt die Entfernung zur portraitierten Person und die Brennweite eine ebenfalls wichtige Rolle, um die gewünschte Tiefenschärfe zu erreichen. Möchten Sie eine maximale kleine Tiefenschärfe erreichen, dass z.b. nur die Augen scharf dargestellt werden, dann können Sie entweder näher an das Motiv herangehen oder die Brennweite erhöhen (z.B. 80 mm), um den geringen Tiefenschärfe-Effekt zu erhöhen.  

Portraitfotografie
Blende f/2,8 – Brennweite 135mm – Belichtungszeit 1/250sek – ISO 320

Beispiel Gruppenaufnahmen

Interessant wird es bei Gruppenaufnahmen, bei denen alle Personen scharf dargestellt werden sollen, aber der Hintergrund trotzdem unscharf werden soll. Hier wählen Sie eine mittlere Blende wie f/5,6 welche die Personen auf der späteren Aufnahme noch scharf werden darstellen lässt, aber trotzdem den Hintergrund, wenn es genügend Weite nach hinten gibt, unscharf werden lässt. Wichtig ist hierbei, dass die mittlere Reihe der Personen fokussiert wird, damit der Abfall der Schärfe alle Personen gleichmäßig trifft. Es ist dabei zu beachten, dass in einem entsprechend weitem Abstand fotografiert wird (z.B. 7 Meter) & eine kleine Brennweite verwendet wird (z.B. 24 mm oder 35 mm), da bei Verkürzung der Distanz zur Gruppe und bei Vergrößerung der Brennweite (z.B. 70 mm), die Tiefenschärfe erheblich verkleinert wird und dadurch die die Personen in der ersten und letzten Reihe wieder unscharf werden können. Ist es platztechnisch nicht anders realisierbar, dann muss die Blendenöffnung weiter verkleinert werden (z.B. f/8), damit alle Personen auf der Aufnahme scharf werden und es muss unbedingt eine sehr kleine Brennweite gewählt werden (24 mm) 

Beispiel Architekturfotografie

In der Architekturfotografie wird in der Regel alles scharf dargestellt. Hier verwendet man meistens Blende f/8 oder f/11, damit die Aufnahmen komplett scharf werden. Wichtig ist, dass eine kleine Brennweite verwendet wird (z.B. 50 mm, 35 mm, 24 mm und darunter), damit die Blende ihre volle Schärfe ausspielen kann. Hier kommt es ganz einfach auf den vorhandenen Platz in Innenräumen und im Außenbereich an und ob man die zu fotografierende Architektur und den vorhandenen Raum normal, kleiner oder größer erscheinen lassen möchte.

Interieurfotografie Architekturfotografie
Blende f/11 – Brennweite 16mm – Belichtungszeit 1/4sek – ISO 100

Belichtung mit der Blende einstellen

Grundsätzlich: Blende, Belichtungszeit (Verschlusszeit) und ISO beeinflussen die korrekte Belichtung der Aufnahme. Im folgenden Absätzen finden Sie die Erklärung, wie Sie Blende, Belichtungszeit und ISO einstellen müssen, um richtig zu belichten oder einen bestimmten Effekt zu erzielen, zum Beispiel durch Einsatz der Blende (bestimmte Tiefenschärfe). Das Ganze hilft Ihnen, den manuellen Modus der Kamera zu verstehen und zu beherrschen.

Blende steht fest

Sie möchten mit einer bestimmten Blende fotografieren, um einen besonderen Effekt zu erreichen (kleine Schärfentiefe bei einem Portrait f/1,8), dann können/müssen Sie die richtige Belichtung mittels der Belichtungszeit und der ISO (Empfindlichkeit des Sensors) einstellen. Dazu wird die Belichtungszeit verlängert oder verkürzt oder die ISO erhöht oder reduziert, um letztendlich die Aufnahme richtig zu belichten.  

Beispiel: Sie möchten ein Portrait machen, bei dem nur die Augen der Person später scharf dargestellt werden und Vordergrund (auch die Nase) und Hintergrund (auch die Ohren) unscharf sind. Dann wählen Sie eine möglichst große Blendenöffnung (kleine Blendenzahl f/1,8) und gehen entweder mit dem Fotoapparat sehr nah ran an das Motiv oder nutzen eine lange Brennweite (100 mm).

Blende & Belichtungszeit stehen fest

Sie wollen mit einer bestimmten Blende fotografieren (f/5,6) und mit einer bestimmten Belichtungszeit (1/200 Sekunden), dann müssen Sie die ISO (Kamerasensor Empfindlichkeit) entweder hochstellen (empfindlicher machen), zum Beispiel auf ISO 800 oder Sie müssen die ISO herunterregulieren zum Beispiel ISO 400.  

Beispiel: Sie möchten am frühen Abend ein Event fotografieren. Sie stellen dazu zum Beispiel Blende f/2 ein, damit möglichst viel Licht auf den Sensor kommt und Sie ohne Blitz fotografieren können und legen eine Belichtungszeit von 1/200 Sekunden fest, um Bewegungsunschärfen zu vermeiden. Hier muss die ISO dann variabel angepasst werden, um richtig zu belichten. Bei Vollformatkameras sind in der Regel bis ISO 3200 gute Ergebnisse zu erwarten. 

Schwierige Lichtverhältnisse

Herrschen schwierige Lichtverhältnisse muss meistens ein Kompromiss zwischen Blende, Belichtungszeit und ISO gefunden werden. Meistens möchte man dabei eine ISO von über 3200 nicht überschreiten. Hat man keine bewegten Motive, wie Personen, Tiere, Wasser, Wolken usw. kann man die Belichtungszeit verlängern und somit die ISO auf ein Minimum reduzieren. In diesem Fall kann man auch die Blende frei wählen, so wie man die Tiefenschärfe gestalten möchte. 

Hat man aber bei schlechten Lichtverhältnissen bewegte Personen als Motive, dann wird es schwieriger. Hier ist vor allem die Mindestbelichtungszeit wichtig, zum Beispiel 1/200 Sekunden (oder besser noch schneller), damit Bewegungen eingefroren werden können. Hier wird mit hoher wahrscheinlich eine große Blendenöffnung gewählt (kleine Blendenzahl z.B. f/2), damit viel Umgebungslicht auf den Kamerasensor fällt und somit gleichzeitig die Belichtungszeit und die ISO reduziert werden kann – so fängt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Beispiel-Objektiv: Canon EF 35mm f2.0 IS USM

Vollformat & APS-C Kameras Einstellungen (Modus)

Digitale Spiegelreflexkameras von Nikon, Canon, Sony oder Leica haben mehrere Modi zur Verfügung, in denen Sie fotografieren können. Bei Nikon sind es zum Beispiel der Manuelle Modus (M), der Automatische Modus (A), die Blendenautomatik (S) und die Programmautomatik (P). In den nächsten Absätzen finden Sie eine Zusammenfassung, wie und was sie einstellen müssen und ob wozu die Modis sinnvoll sind. 

Blende Modus Kamera

Manueller Modus M – keine Voreinstellungen

Der manuelle Modus in Kameras, ist die beste Art um fotografieren zu lernen. Hier müssen Sie Blende, Belichtungszeit und ISO manuell einstellen. Wie die spätere Aufnahme belichtet wird, sehen Sie vorher an der Belichtungsanzeige. Hier spielt auch die Erfahrung eine große Rolle, da man sich auf die Belichtungsanzeige nicht immer 100-prozentig verlassen kann. Aber nur so lernt man fotografieren.

Automatikmodus Kamera A – Blende & ISO stehen fest

Im automatischen Modus der Kamera stellen Sie die Blende & ISO manuell ein. Die Belichtungszeit wird dann automatisch von der Kamera zu jedem Zeitpunk neu eingestellt. In diesem Modus müssen Sie aufpassen, dass die Belichtungszeit zur Situation passt. Haben Sie schlechte Lichtbedingungen, zum Beispiel in einer Kirche, dann kann es sein, wenn man nicht aufpasst, dass die Belichtungszeit so langsam wird, dass es Bewegungsunschärfen gibt. Hier ist es wichtig, immer ein Auge auf auf die aktuelle Belichtungszeit zu haben. Richtwert bei bewegten Personen mindestens 1/250 Sekunden. 

Wenn man diesen Modus als Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi beherrscht, dann ist eine gute und schnelle Art Fotos zu machen.

Blendenautomatik S – Belichtungszeit & ISO stehen fest

In diesem Modus stellen Sie die Belichtungszeit & die ISO ein, bevor Sie anfangen zu fotografieren. Die Blende wird dann von der Kamera ausgewählt, um die Aufnahme richtig zu belichten. Für mich persönlich keine gute Art zu fotografieren, da das Ergebnis sehr schlecht beeinflusst werden kann – gemeint ist damit die geplante Bildaussage, wie das hervorheben eines Motivs durch eine geringe Tiefenschärfe.

Programmautomatik P – ISO Steht fest 

In der Programmautomatik stellen Sie zu Beginn die ISO ein. Das integrierte Belichtungsprogramm stellt dann bei jedem kleinem Kameraschwenk automatisch eine neue Blende ein und die Belichtungszeit. Wenn Sie einen Punkt fokussieren können Sie aber noch die Blende ändern, um eine bestimmte Tiefenschärfe zu erreichen. Aber aufgepasst, bei wechselnden Lichtbedingungen, verändern sich Blende und Belichtungszeit sehr schnell. Fazit: Auch die Blendenautomatik ist nicht die beste Art, um anspruchsvolle Fotos zu machen, da Sie die Kontrolle über die Blende nur teilweise in der Hand haben und auch die Belichtungszeit kann, wenn man nicht aufpasst, schnell zu lang oder zu kurz werden.

Festbrennweiten & Zoomobjektive – Vorteile & Nachteile

Grundsätzlich gibt es für Spiegelreflexkameras Objektive als Festbrennweiten und als Zoomobjektive. Beide Arten haben ihre Vorteile, aber auch ihre Nachteile – und das nicht nur im Bezug auf die Blende. Wir wollen die Vorteile und Nachteile in den folgenden Absätzen erläutern. 

Festbrennweite

Der erste wesentliche Punkt an einer Festbrennweite ist, dass die Brennweite (Bildwinkel) nicht zu verändern ist. Der zweite Punkt ist, dass Festbrennweiten in der Regel eine größere Anfangsblende (Offenblende) haben und dadurch erstens mehr Licht auf den Sensor kommt und zweitens, eine geringere Tiefenschärfe erreicht werden kann, zum Beispiel für die Portraitfotografie. Diese größere Anfangsblende ist nur möglich, weil die im Gegensatz zu Zoom-Objektiven, einfache Konstruktion einer Festbrennweite das ermöglicht. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Abbildungsleistung in der Regel sehr gut ist, da weniger Linsen in der  Festbrennweite zum Einsatz kommen. 

Festbrennweite Blende

Kauft man also eine Festbrennweite, wie zum Beispiel Nikon AF-S NIKKOR 35 mm 1:1,4G, dann hat man nur die Brennweite von 35 mm zur Verfügung und muss sich zum Motiv hin oder zurück bewegen, um den Bildausschnitt zu verändern. So lernt man am besten fotografieren und seine Kamera kennen. 

Der Nachteil ist, dass man sich mehr bewegen muss und dass nicht alle Einstellungen möglich sind, die ein Zoomobjektive bietet. Zum Beispiel schnell in den Weitwinkelbereich zu wechseln, um einen ganzen Raum zu fotografieren oder per Zoom ein weit entferntes Motiv in einem bestimmten Ausschnitt zu fotografieren.

Vorteil Festbrennweite

  • Größere Anfangsblende
  • Sehr gute Abbildungseigenschaften, durch weniger Linsen
  • Leichter als Zoomobjektive
  • Fotografieren lernen ist einfacher

Nachteile

  • Nicht flexibel bei der Brennweite
  • Mehr Laufarbeit für den Fotografen
  • Nicht alle Einstellungen möglich

Zoomobjektive

Zoomobjektive sind flexibler beim Einstellen der Brennweite. Dazu gibt es bei jedem Zoomobjektiv einen bestimmten Brennweitenbereich in dem man arbeiten kann, zum Beispiel 24-70 mm. Die Anfangsblende ist meist kleiner als bei Festbrennweiten und richtet sich jeweils nach dem entsprechenden Brennweitenbereich. Nur bei Zoomobjektiven mit durchgängiger Blende (z.B. f/2,8) kann man, wie in unserem Beispiel von 24-70 mm, mit der Blende f/2,8 durchgängig fotografieren (von 24 mm bis 70 mm). Beim Kauf eines Zoomobjektiv hat das für mich Priorität, neben der möglichst kleinen Anfangsblende.  

Teleobjektiv vs. Festbrennweite

Im Hinblick auf die Blende, hat man bei normalen Zoomobjektiven nur im kleinsten Brennweitenbereich die angegebene Anfangsblende zur Verfügung. Das ist ein riesen Nachteil. Beispiel: Sie haben ein Zoomobjektiv mit einer Brennweite von 24-70 mm und einem Blendenbereich von f/3,5-f/5,6 gekauft, dann gilt die Anfangsblende von f/3,5 nur bei 24mm und verschiebt sich danach immer weiter nach hinten, sodass man zum Beispiel bei 70 mm Brennweite nur noch eine Anfangsblende (Offenblende) von f/5,6 zur Verfügung hat. Beim Arbeiten mit möglichst geringer Tiefenschärfe, ist man als Fotograf dann sehr beschnitten. Beim Kauf also eines Zoomobjektivs, sollte man deshalb unbedingt auf eine durchgängige Anfangsblende achten. Klassisch ist hier eine Blende von f/2,8. 

Der Vorteil von Zoomobjektive ist, dass man sehr flexibel bei bestimmten Situationen ist und die Brennweite sehr schnell verändern kann. So kann man schnell im Weitwinkel die ganze Situation aufnehmen und trotzdem, ohne den Standort zu verlassen, sehr schnell Detailaufnahmen machen. Das ist der wichtigste Punkt überhaupt.

Vorteile Zoomobjektive

  • Flexibler Brennweitenbereich
  • Standortwechsel ist reduziert
  • Schnelles arbeiten als Fotograf
  • Kein Objektivwechsel nötig

Nachteile Zoomobjektive

  • Kleinere Anfangsblende
  • In der Regel keine durchgängige Blende
  • Schwerer als Festbrennweiten
  • Geringe Tiefenschärfe nur bedingt möglich

Abblenden

Um die maximale Bildqualität zu erreichen und trotzdem die gewünschte Tiefenschärfe zu erhalten, sollte abgeblendet werden. Abblenden bedeutet dabei, dass man anstatt zum Beispiel der Blende f/1,4 die Blende f/2 verwendet (das ist eine Blendenstufe). So minimiert man Vignettierungen (Abschattungen am Bildrand) und erhält eine bessere Schärfe, auch zum Rand des Bildes hin. Als Faustregel kann man sich merken, dass es einem Bild gut tut, um ein oder zwei Blenden abzublenden, bezogen auf den Blendenwert der Offenblende (z.B. f/1,4). Ist eine sehr geringen Tiefenschärfe für bestimmte Aufnahmen nötig, dann sollte natürlich mit der Offenblende fotografiert werden.