Interieurfotografie

Interieurfotografie Architekturfotografie

Die Interieurfotografie oder auch Innenraumfotografie genannt, beschäftigt sich mit dem Fotografieren eines Raumkörpers, anstatt wie in der normalen Architekturfotografie, mit dem Fotografieren eines Körpers im Raum.

Praxisfotografie

Interieurfotografie

Objekte wie Wohnungen, Ferienwohnung oder Ferienhäuser lassen sich besser und teurer vermieten, mit den richtigen Aufnahmen. Lassen Sie sich beraten.

Bildausschnitt und Bildkomposition

Vor dem Fotografieren muss eine Analyse des Raums durchgeführt werden. Hier sollte die Perspektive, der Bildausschnitt und auch die Proportionslehre zum richtigen Standort für den Fotografen führen und auch die Brennweite bestimmt werden. Reduzierung des Bildausschnitts auf Detail, rückt Einzelgegenstände oder Bauteile in den Fokus der Aufnahme – weitergehend führt das zur künstlerischen Fotografie. Weitwinklige Aufnahmen vergrößern den Bildausschnitt und lassen das Gesamtkonzept besser erkennen. Personen werden in der Regel nicht gezeigt, da sie Aufnahmen zu stark dominieren und die Bildaussage verändern können. Ausnahmen bilden transparente, bewegte Personen, um einer Aufnahme Lebendigkeit zu vermitteln oder Funktionen zu erklären. Meist wird hierbei ohne Graufilter fotografiert, da die hohe Blendenzahl und Lichtverhältnisse ideal für solche Aufnahmen sind.

Beleuchtung

Fenster führen oft zu starken Hell-Dunkel-Kontrasten, da die Helligkeitsunterschiede von innen und außen meist sehr groß sind. Ein Fotograf kann dem auf verschiedene Arten entgegenwirken: den Raum durch Dauerlicht künstlich erhellen, HDR und DRI Fotografie, Zeitpunkt zum fotografieren gezielt wählen und vor allem in RAW fotografieren, um die Aufnahmen ohne Qualitätsverlust bearbeiten zu können. Der Einsatz des kamerainternen Histogramms hilft Lichtsituationen richtig einzuschätzen. Verschiedene Lichtquellen führen auch zu unterschiedlichen Farbtemparaturen im Bild und somit zu unschönen Effekten. Dem sollte entgegengewirkt werden, indem in RAW fotografiert wird und Lichtquellen mit zu stark abweichender Farbtemperatur anpasst oder ausgeschaltet werden.

Motiv und Zweck

Die Innenraumfotografie dient unterschiedlichen Zwecken. So kann die Architektur das Hauptmotiv sein – besonders interessant für Architekten, Bauherren und Architekturliebhaber – wobei hier möglichst wenig Inneneinrichtungen und Alltagsgegenstände im Raum platziert sein sollten, um den Fokus auf die Architektur zu richten. Bei der Inneneinrichtung als Hauptmotiv, ist das Zusammenspiel von Architektur und Inneneinrichtung gefragt. Hier sollte der Fotograf alle Gegenstände konsequent arrangieren, um die Professionalität und Qualität der Aufnahmen zu optimieren – dazu gehört auch, das Entfernen von Staub und Fingerabdrücken auf glänzenden Flächen, Glas oder Spiegeln. Hier ist die Devise: ganz oder gar nicht.

Perspektive

Für gewöhnlich wird in der Zentralperspektive und Zweipunktperspektive fotografiert. Wenige Ausnahmen zeigen Interieurfotografien in einer Dreipunktperspektive – Beispiel: künstlerische Fotografie, bei denen stürzende Linien den Gesamteindruck auf etwas lenken sollen oder wenn es komplizierte Raummaße nicht anders erlauben; Stürzende Linien deuten ansonsten auf eine falsche horizontale Ausrichtung der Kamera hin und führen zu einer schiefen Raumwirkungen. Das Arbeiten mit Stativ ist in der Interieurfotografie Pflicht, genauso wie in der Architekturfotografie. Des Weiteren sollte in einer Höhe von ca. 120-170 cm fotografiert werden, um die Sehgewohnheit zu unterstützen und dem Boden eine zentralere Rolle zu geben – Ausnahme: wenn die Decke mit ihren Elementen im Fokus steht.

Brennweite und Bildformat

Weitwinkel & Super-Weitwinkel mit kurzen Brennweiten unter 35 mm (Kleinbildformat), erzeugen falsch angewendet das Gefühl von außerordentlicher räumlicher Weite. In der Innenraumfotografie macht man sich das zunutze, um eine stärkere Raumwirkung zu erzeugen – aber auch hier sollte nicht übertrieben werden, um Relationen möglichst richtig darzustellen. Das Bildformat sollte sich an der Raumorientierung ausrichten, um eine authentische Architekturdarstellung zu ermöglichen. Panoramen aus mehreren Einzelaufnahmen können in kleinen Räumen, mehr vom Boden sowie Decke zeigen und auch hier die Raumwirkung enorm verbessern.